Wings Forum

Liebe Wings-Experten,
ich habe zwei Fragen:
- wie kann man beim Erstellen von Zeitrafferaufnahmen das Flackern, das z.B. bei der Anpassung der Belichtung etwa bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergängen entsteht, in den Griff bekommen.
Hat hier Wings Werkzeuge, die das bewerkstelligen oder muss man hier ein eigenes Programm verwenden?
- Gibt es eine Möglichkeit, bereits bei der Erstellung einer Bildsequenz mit Keyframes zu arbeiten oder muss man zuerst ein Video ausgeben und dann Keyframes anwenden. Mit einer Möglichkeit, Keyframes bereits bei der Erstellung der Bildsequenz quasi auf die Einzelbilder anzuwenden, hätte man natürlich viel mehr Spielraum für Zoom oder Schwenks, wenn man entsprechend hochauflösende Dateien verwendet.
Vielen Dank im Voraus
Franz

Hallo Franz,

Zeitraffer-Aufnahmen von Sonnenauf- und Untergängen belichtungsmäßig richtig in Griff zu bekommen, ist wegen der enormen Kontraste nicht ganz einfach. Entweder man arbeitet mit Belichtungsautomatik, dann ist es nach Sonnenuntergang schnell zu hell, oder man arbeitet mit einer konstanten Belichtung, dann wird es schnell zu dunkel. Für eines muss man sich entscheiden.
Man kann das Problem mit RAW-Daten und Lightroom ein wenig in den Griff bekommen. Man entscheidet sich bei der Aufnahme für eine günstige Belichtung und erstellt in Lightroom (oder einem anderen RAW-Entwickler) verschieden helle/dunkle Bildsequenzen, die man dann in Wings entsprechend langsam ineinander überblendet. Die Vorgehensweise erfordert allerdings einigen Speicher und Zeit.
Die Keyframes in Bildsequenzen sollten nun gar kein Problem darstellen. Durch die Berechnung von Intermediate-Dateien gibt uns Wings die Möglichkeit, sehr locker und ohne Qualitätsverlust in einer Bildsequenz "rumzuzoomen". Früher war das nicht möglich, da kein Rechner die hochaufgelösten Bilder einer Digitalkamera etwa in einer Frequenz von 30 B/sec wiedergeben konnte (und auch heute noch nicht kann). Mit den Intermediate-Dateien geht das nun recht geschmeidig.
Zum Flackern: Ich bin mir nicht sicher, was Du darunter verstehst. Angeblich ist das kameraabhängig. Nikons zeigen bei Bildsequenzen angeblich manchmal ein gewisses Flackern, während das bei Canons nicht zu beobachten sei -- was wiederum an der verschiedenen internen Signalverarbeitung liegen soll. Aber mehr weiß ich dazu auch nicht.

Schönen Gruß

Dionys Asenkerschbaumer

Hallo Franz

Das Flackern hat mehrere Gründe. Zum einen handelt es sich oft um ein Clipping des Blaukanals. Das normale Histogramm sieht gut aus, aber der blaue Kanal clippt in Wirklichkeit. Grund dafür ist oft das Motiv, also z.B wenn ein blauer Himmel Teil des Motives ist. Ich denke da an ziehende Wolken etc. Der Zweite Grund ist eine gewisse Toleranz des Kamerasystems. Geringe Unterschiede in der Belichtung im Bereich einiger zehntel Blendenstufen lassen sich mechanisch wohl nicht vermeiden. Bei einer Spiegelreflexkamera muss das System ja bei jedem Bild die Arbeitsblende einstellen bevor sich der Verschluß öffnet. Dabei entstehen wahrscheinlich diese Probleme.
Gegenmassnahmen: Überbelichtung auf jeden Fall vermeiden und Verwendung eines Objektives mit fest einstellbarer Arbeitsblende. Ich Verwende Beispielsweise Nikon PC NIkkore und schließe die Blende dauerhaft. Noch besser ist wohl die Verwendung von bestimmten Kompaktkameras. Allerdings sollte man hier sehr aufpassen. Die Kamera sollte RAW und in ausreichender Geschwindigkeit schreiben können. Natürlich muss man die Kamera außerden komplett manuell einstellen können.
Die Möglichkeit einer Intervallaufnahme ist natürlich ebenso Voraussetzung. Ich selber habe da allerdings keinen Tip. Vieleicht teilt uns ja jemand aus dem Forum mit welche Kamera geeignet ist.

Gruß

Klaus

Hallo Klaus,

ja der "Heilige Kral der Zeitrafferfotografie" ist schwer zu knacken. Hier ein Link, der Dir sicherlich weiterhelfen wird:
http://timescapes.org/phpBB3/index.php

Den passenden Thread habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, aber dort gibt es eine Menge Infos zu Deinem Problem!

Beppo - Focuswelten-Innovation