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Erfahrungen mit 4K (Ultra-HD)?

Verfasst: 11. Jan 2014, 11:33
von Teddy
Liebe Forum-Kollegen

Ich bin zurzeit daran, mit 4k (Ultra-HD) zu experimentieren.

Vorerst habe ich einen ASUS PQ321 Monitor gekauft (4fache Auflösung von Full-HD bei 60Hz), eine neue Graphikkarte (Nvidia Quadro 4000, aber auch eine Nvidia Geforce 780 Ti ausprobiert) und alles läuft inzwischen. Um Resultate beurteilen zu können, brauche ich noch mehr Zeit.

Heute geht es mir "nur" um Folgendes: die verschiedenen Softwarepakete reagieren ganz unterschiedlich auf die bisher unbekannte immense Bildschirmauflösung von 3840 x 2160. Die einen (etwa MS Office, Internet Explorer) respektieren die Schriftgrössen-Vorgaben des Betriebssystems (bei mir Windows 7) und deren Menüs sind brauchbar, andere (etwa Photoshop) ignorieren das und verwenden im Menü eine Schriftgrösse, die auch mit Brille nur mühsam zu entziffern ist und wieder andere (etwa Sony Vegas) kombinieren Schriftgrössen in einem irrwitzigem Verhältnis (Hauptmenü riesengross, Untermenü winzig klein).

Wings 5.3.3 scheint - jedenfalls bei mir - einen ganz anderen Ansatz zu wählen. In der Timeline behält es - so sagt zumindest mein Auge - eine Auflösung von "nur" Full HD bei und "bläst" sie auf 4k "auf". Neben knackscharfen Schriften im Menü von Word sieht das Menü und die Timeline von Wings recht unscharf aus.

Hat da jemand Erfahrungen? Gibt es einen Trick? Oder ist das einfach noch so? Oder liegt das daran, dass ich zwei Monitore verwende und der zweite "nur" Full-HD auflöst? Andere Programme schlucken das problemlos.

Gruss aus der Schweiz
Teddy

P.S. Es geht mir nicht um die Resultate, ich habe schon eine EXE in 4k gerechnet und forsche an Videos in dieser Ausgabegrösse herum, es geht mir nur mal um die Arbeitsoberfläche von Wings.

Re: Erfahrungen mit 4K (Ultra-HD)?

Verfasst: 12. Jan 2014, 11:43
von Dieter Hartmann
Hallo Teddy,

ich fürchte, die Arbeitsoberfläche reagiert einfach so. Ich hatte auf einem MacBook Pro mit Retina-Display gleiches beobachtet.

Mich interessiert noch Folgendes:
- Wie hast den Monitor an den PC angeschlossen und welche Grafikkarte verwendest du?
- Welche Bildwiederholrate kann deine Grafikkarte liefern?

Meine Erfahrung ist, dass bei 4K-Auflösung mit normalem HDMI 1.4 nur eine Wiederholrate von 24 B/s erzielbar ist (Grafikkarte Radeon HD7970). Meines Wissens gibt es momentan noch keine Grafikkarten mit HDMI 2.0.

Re: Erfahrungen mit 4K (Ultra-HD)?

Verfasst: 13. Jan 2014, 09:16
von Teddy
Lieber Dieter

Mein Asus PQ321 Monitor hat - in der europäischen Ausführung - nur gerade einen Displayport-Anschluss und sonst nichts, also kein HDMI. In den USA hat er zusätzlich zwei HDMI Anschlüsse.
(Der Grund sei der Zoll: mit einem HDMI würde er - so sagt man - als TV qualifiziert, und deshalb in Europa offenbar zu einem höheren Ansatz verzollt).

So habe ich keine andere Wahl als Displayport.

Ich habe zunächst die Nvidia Geforce 780 Ti ausprobiert (eine Gamer-Graphikkarte) und danach eine Nvidia Quadro K4000 (eine Workstation/Business Graphikkarte). Mit beiden ist eine 4k Darstellung mit 60 Hz möglich, allerdings nur mit einem kleinen Trick: ausgeliefert wird der Monitor in der Einstellung "SST" (single signal stream) und stellt 4k mit nur 30 Hz dar. Erst wenn man (hardwareseitig, mit den Schaltern des Monitors) auf MST umstellt ("multi signal stream"), sind 60 Hz möglich. Der neueste Nvidia Treiber ist wesentlich, ältere erkennen MST nicht von alleine.

Es sei nicht verschwiegen, dass diese 60 Hz auch Nachteile haben: während Windows damit bestens zurechtkommt, verweigert das BIOS die Mitarbeit. Beim Booten teilt uns das BIOS ja jeweils dies und das mit (die "POST"-Meldungen), bevor das startende Windows übernimmt. Das BIOS kennt MST aber nicht und "sieht" gar keinen Monitor - bei mir startet es dann gar nicht. Die (unelegante) "Lösung besteht darin, einen kleinen ("nur" Full-HD) Monitor parallel mitlaufen zu lassen. Das BIOS schickt seine Meldungen an den kleinen Monitor (und ist zufrieden), das nachfolgende Windows startet dann auf dem grossen 4k Monitor. Nur bei 30 Hz geht dies ohne Tricks. Die theoretische Möglichkeit, mit 30 Hz zu booten (SST) und dann quasi fliegend auf 60 Hz umzustellen (MST) ist unpraktikabel, denn sie benötigt gefühlte 20 Tastendrücke am Monitor und diese Tasten sind die (einzige) Schwäche des Asus PQ 321.

Beste Grüsse
Teddy

Re: Erfahrungen mit 4K (Ultra-HD)?

Verfasst: 13. Jan 2014, 09:45
von Teddy
noch eine Ergänzung: Ich habe mich für die Nvidia Quadro K4000 entschieden (die Geforce 780 Ti werde ich wohl über ebay verkaufen), denn

- die Quadro K4000 belegt nur einen Slot (die Geforce 780 Ti hingegen zwei)
- sie braucht weniger Strom und ist (vielleicht) etwas leiser
und vor allem:
- sie hat zwei Displayport Anschlüsse (die Geforce 780 Ti nur einen)

Mein nächster Schritt dürfte nämlich sein, zwei 4k Monitore im Parallelbetrieb zu testen.

Re: Erfahrungen mit 4K (Ultra-HD)?

Verfasst: 13. Jan 2014, 10:36
von Gucki
Lieber Teddy,
Hut ab vor Deinen UHD Aktionen und dem Beitrag.ich würde mir das noch nicht antun,alleinschon ob der Investitionen und der noch vielen Inkombatibilitäten.Auch der Workflow und der Gerätepark oh ha.......
Ich habe aber auch eine Frage:
Warum nutzt Du denn nicht einen z.B 24 Zoll Arbeitsmonitor mit HD-Auflösung und nur den Ausgabemonitor mit UHD?
Dann hättest Du doch wieder normale Schriften und ein Problem weniger

Re: Erfahrungen mit 4K (Ultra-HD)?

Verfasst: 13. Jan 2014, 12:01
von Teddy
Lieber Gucki

Ja, meine Frau meint jeweils, ich brauche offenbar solche Herausforderungen und ich wäre ja enttäuscht, wenn es "einfach so" out of the box funktionieren würde...

Dein Vorschlag (Arbeitsmonitor / Ausgabemonitor) ist gold richtig. Das Problem war bisher (in den wenigen Tagen, in denen ich mit 4k experimentiere) ein aesthetisches: neben einem 4k Riesenmonitor (31.5 ") stand so ein Full-HD Winzling (23"). Bisher war ich der Auffassung, 23" seien "gross" und "Full HD" sei für fast alles mehr als ausreichend. Aber der 4k Riese verdarb mir diese Einstellung. Ich wollte und will jetzt alle Alltagsprogramme (wie den Internet Explorer, Outlook, Word, aber auch Photoshop) auf dem "grossen" Display laufen lassen, der "kleine" war praktisch arbeitslos.

Ich habe nun aber einen Kompromiss gemacht und einen HP ZR30w Monitor bestellt. Der ist etwa gleich gross wie mein "grosser", nämlich 30", hat eine Auflösung von 2560 x 1600 (16:10), hat DVI-D und DisplayPort Anschlüsse, kostet nur etwa einen Drittel des Asus und sollte (so hoffe ich) vom BIOS problemlos angesprochen werden können.

Dies wird mein Arbeitsmonitor, "links" (insbesondere Timeline von Wings, aber auch Word, Photoshop usw.), der 4k Monitor als Ausgabemonitor steht rechts (insbesondere Ausgabefenster von Wings in UHD, im Alltagsbetrieb aber auch Outlook). Ich hoffe, dass dies so funktionieren wird und dass die beiden Monitore optisch zueinander passen (Helligkeit, Kontrast, Farben). Ich "ziehe" häufig laufende Anwendungen vom linken Monitor zum rechten und umgekehrt.

Beste Grüsse aus der Schweiz
Teddy

Re: Erfahrungen mit 4K (Ultra-HD)?

Verfasst: 13. Jan 2014, 13:19
von Gucki
Hallo Teddy
viel Erfolg weiterhin mit UHD und berichte bitte weiter ......

Das Thema wird immer interessanter auch für das Heimkino, wenn man denn auf große Leinwände steht
Arbeitsmonitoren sollten mindestens 24 Zoll haben bei 16: 10 - eher größer, da liegst Du völlig richtig
Wie siehts denn bei UHD mit Ruckeln aus bei Schwenks , Zooms oder Bildfeldbewegungen

Re: Erfahrungen mit 4K (Ultra-HD)?

Verfasst: 18. Jan 2014, 21:58
von Teddy
Hallo Forum

Falls es jemanden interessieren sollte: die Kombination eines HP ZR30v Monitors (2560x1600) als Arbeitsbildschirm (angeschlossen über DVI-D oder Displayport, beides geht bei dieser Auflösung gut) und eines Asus (3840x2160, 4k, Ultra-HD, UHD) als Ausgabebildschirm funktioniert an einer Nvidia Quadro K4000 wie auch an einer NVidia Geforce 780 Ti problemlos. Zuerst hatte ich etwas Mühe mit dem Ton, aber nachdem ich in den Optionen (Projekt-Optionen -> Audio -> Wiedergabe-Modus) von "Mittel" auf "langsam" umgestellt habe, läuft auch der Ton problemlos: das Arbeiten in Wings wie auch die Präsentation aus der TimeLine ist flüssig. Ich experimentiere noch mit den Vorlade-Zeiten für Videos.

Wenn der Asus 4k Monitor "nur" als Ausgabemonitor verwendet wird und das BIOS einen "gewöhnlichen" Monitor zum Booten findet, sind alle glücklich und zufrieden, keinerlei Tricks nötig oder Einschränkungen zu befürchten.

Alle benötigten Komponenten (insbesondere 4k Monitor und 4k Graphikkarte) sind zwar unverschämt teuer und einem blossen Hobby (ich mache meist nur familiäre Reiseshows) nicht angemessen, aber - immerhin - es funktioniert. (Es könnte ja auch teuer sein und trotzdem nicht funktionieren).

Damit darf ich - im Sinne eines Zwischenresultats - festhalten, dass Wings mit 4k hardware-seitig einigermassen zurechtkommt. Ob die Resultate (Präsentation aus der TimeLine, EXE-Files und/oder herausgerechnete Videos) so viel besser sind als "nur" Full-HD, werde ich noch testen - und berichten.

Abendgruss
Teddy

Re: Erfahrungen mit 4K (Ultra-HD)?

Verfasst: 18. Jan 2014, 22:13
von Teddy
Noch eine Ergänzung für Shuttle-User:

Ich arbeite in meinem Büro mit einer HP Workstation z420, präsentiere im Wohnzimmer aber mit einem Shuttle SX58H7 mit einer NVidia Geforce 550 Ti (oder so ähnlich).

Testhalber habe ich den Einbau sowohl der NVidia Quadro K4000 wie auch einer NVidia Geforce 780Ti (beide 4k fähig) ausprobiert. Die 780 Ti (zwei Slots) passt zwar als Karte in den Shuttle und das Netzteil des Shuttle (500 Watt) könnte diese stromfressende Karte wohl versorgen (empfohlen werden Netzteile mit 600 Watt, ein Uebertakten im Auge), wegen den beiden externen nach oben gerichteten Stromanschlüssen hat sie aber doch nicht wirklich Platz. Es gäbe ein schlimmes "Gewürge". Die Quadro K4000 hingegen (nur ein Slot, externer Stromanschluss nicht nach oben, sondern nach hinten gerichtet) hat bestens Platz. Eine in 4k gerechnete Show lief als EXE flüssig (sei es auf einem 4k Monitor, sei es heruntergerechnet auf einem Beamer mit 1600x1200 Auflösung).

Schluss daraus: mit einem Shuttle (hier SX58H7) und einer NVidia Quadro K4000 ist eine (transportable, kleine) Präsentationslösung für 4k (Ultra-HD, UHD) ohne weiteres möglich.

Gruss Teddy

Re: Erfahrungen mit 4K (Ultra-HD)?

Verfasst: 18. Jan 2014, 23:19
von Achim_Maier
Hallo Teddy
wenn du dein Engagement entsprechend bebilderst, könnte das eine sehr interessante HDAV-Story werden, auch in 720x576.
Es kommt dabei wirklich nur auf die Story bzw. die Erzählweise an! Wirklich spannend was für eine Macht der Medien wir da in den Händen halten!