10bit und HDR

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csphoto
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Beiträge: 12
Registriert: 28. Okt 2008, 14:02

Hi,

viele der aktuell vorgestellten Wiedergabegeräte aus der Unterhaltungindustrie bekommen in Vorbereitung
auf die UHD zusätzliche "Features" die evtl. auch für uns relevant sind. Ich denke ich weiß wie ich mit einem
vergößerten Farbraum umzugehen habe. Bei folgenden Features würde ich gene mit Euch diskutieren:

10bit
Nach meinem Verständnis ließen sich damit insbesondere in Verbindung mit größem Farbraum weichere Übergänge wiedergeben. Gelegentlich gibt es ja schon sowas wie Flächenbildung, wäre meiner Einschätzung nach also nützlich!
Gibt es Möglichkeiten, das mit Wings zu nutzen?
Mit welcher Farbtiefe wird intern/die Grafikdaten gerechnet?
Macht es also überhaupt Sinn Bilder mit 16 Bit zu verwenden?
Welche Möglichkeiten der Ausgabe gibt es? Video? Timeline?
Falls das noch Zukunftsmusik ist: ist sowas geplant?

HDR (High dynamic Range)
HDR es ein "Buzzword" das sehr of in Verbindung mit der UHD verwendet wird. Ich gebe hier mal mein Verständnis wieder, lasse mich aber gerne korrigieren:

Der Begriff wird ja auch gerne in der Fotographie verwendet, typischerweise eine Kombination aus mehreren Belichtungen die dann mittels Mapping auf einen darstellbaren Bereich "komprimiert" werden.
Bei der Wiedergabe scheint es aber darum zu gehen, über einem "normalen" Helligkeitsbereich hinaus noch Lichter darstellen zu können. Dafür übersteuert ein TV beispielsweise seine Hintergrundbeleuchtunng lokal, ein Projektor braucht halt entsprechende Reserven.
Die Diskussion um HDR im Bereich der Unterhaltungselektronik um HDR entsteht im Wesentlichen durch die Tatsache, dass das Wiedergabegerät die Daten "verstehen" und richtig interpretieren muss.

Für uns gilt im Wesentlichen: Wir wollen den maximalen Kontrastumfang des Projektors nutzen. Dazu müssten wir entweder Daten erzeugen, die eben auch ein HDR Flag senden oder einen Modus am Projektor aktivieren, der es erlaubt, die "normalen" Daten auf den vollen Kontrastumfang zu skalieren. Ob es diesen Modus gibt, bleibt zu klären.
Natürlich wäre es insbesondere dafür schön 10bit Dynamikumfang nutzen zu können.


Soweit meine Sicht der Dinge. Ich würde mich freuen Eure Meinungen/Kenntnisse zu den Themen zu hören und hoffe nicht allzuviel zur allgemeinen Verwirrung beigetragen zu haben :-)

CHR
HaPeRieger
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Beiträge: 70
Registriert: 14. Aug 2015, 19:48

Hallo,

bei HDR in der Fotografie geht es in erster Linie darum, eine hohe Motivdynamik (!) mit der begrenzten Dynamik eines Sensors über mehrere Einzelaufnahmen zu erfassen und im Nachgang die Bilder wieder in ein einzelnes LDR (= Low Dynamik Range) Bild zusammen zu fassen, wie wir es kennen und wie unsere Ausgabegeräte damit umgehen können. Die Bittiefe in der finalen Datei beschreibt dabei die Ausgabedynamik und hat mit der Motivdynamik (= Eingangsdynamik) sehr wenig zu tun. Es ist problemlos möglich eine Motivddynamik von 20 EV (= 20 Blendenstufen) in eine 8 Bit Datei zu packen. Ein- und Ausgangsdynamik zu verwechseln bzw. nicht zu unterscheiden ist ein Klassiker in den HDR-Diskussionen.

Insofern verstehe ich Deinen Beitrag noch nicht so ganz und bitte um weitere Details. Jedes Ausgabegerät hat einen bestimmten maximal möglichen Kontrastumfang (= Dynamik ... einen "Dynamikumfang" (= "Menge aller Dynamiken") gibt es strenggenommen nicht) und diese kann - ganz ohne HDR-Flag - "einfach so" verwendet werden. Sinnvoll ist es natürlich, die komplette Ausgabedynamik (z. B. 10 Bit bei 10 Bit-Dateien) zu verwenden. Wie viel Motivdynamik wir da rein packen (8, 12 oder 20 EV) ist davon unabhängig.

Ciao
HaPe
csphoto
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Beiträge: 12
Registriert: 28. Okt 2008, 14:02

Hi,

Fotographie HDR hast du natürlich viel schöner erklärt, inhaltlich ist es das, was ich auch kurz anreißen wollte.
Dass der Dynamikumfang nicht von der Bittiefe abhängt, sondern sich durch z.B. 10 Bit nur feiner auflösen lässt ist auch klar.
Ich habe übrigens inzwischen erfahren, dass Wings nur in Verbindung mit der RAW Engine 10 bit unterstützt und für normal Anwender mittelfristig auch nichts geplant ist. Allerdings sind aktuell auch praktisch keine Grafikkarten in der Lage 10-bit auszugeben. Schade.

Für die Ausgabe:
Bei der Wiedergabe eines Bildes möchte man im Allgemeinen den vollen Kontrastumfang des Ausgabegerätes nutzen.
HDR wird bei verschiedenen LCDs, inzwischen auch Projektoren, DolbyVision und auf einer zukünftigen UHD als Feature beworben. Soweit ich das verstanden habe, wird dafür ein "weiß" nicht mehr mit der maximalen Helligkeit dargestellt, sondern mit "normierter weiß" Helligkeit. Das Wiedergabe gerät ist dann in der Lage, über dieses Weiß eben noch ein "Superweiß" darzustellen. Das muss man eben ansteuern können. Meine Hoffnung wäre, dass sich am Gerät eine "nutze vollen Kontrastumfang" Einstellung findet die 255 als "superweiß" darstellt, sicher bin ich mir aber nicht. Möglicherweise geht das (zumindest auf TVs) auch nicht vollflächig.
Die Erzeugung von HDMI 2.0a HDR kompatiblen Daten erscheint mir im Moment (in Anbetracht meiner Erkenntnisse bzgl. 10b) wenig praktikabel.

Gruß,
CHR
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