Hallo K. Ammich,
Tja .... Video ist nun mal etwas Anderes als Stehbildfotografie.....Bildanschlüsse müssen stimmen , Perspektiven und Einstellungsgrößen müssen passen...ach ja und der liebe Synchronton...
Ich hol mal ein bisschen aus , da Du Dir bei Deinem Unterfangen von Anfang hättest Fragen stellen müssen , zum Auftrag , zur Dramaturgie und zur Technik .
Klar sagst Du, der hat gut Reden im Nachhinein, deshalb ein paar Tips für den konkreten Fall . Gleichzeitig soll dieser Beitrag auch andere Mitstreiter vor unnützem "Lehrgeld "bewahren.
Insofern sind Deine Probleme ein gutes Beispiel zum gesamten Thema Video für HDAV*ler......
In Deinem Falle würde ich die Mastertotale ,oder das was du daraus brauchst auch als Master auf Deinem Schnittprogramm laufen lassen. Dort sollte auch durchgehend der Synchronton drauf sein.
Auf diesen Ton musst Du dann deine "Schnipsel" ( Zwischenschnitte) Großaufnahmen von Musikern , etc.synchron anlegen.
Hilfreich sind immer Zwischenschnitte , die nicht immer absolut (lippen)synchron sein müssen, wie Publikum , flackernde Scheinwerfer, rödelnde Roadies auch Slowmotion Effekte der Musiker usw.......
Damit kann man sich schon einmal retten.
Aber Großaufnahmen des Sängers die reportagemäßig einen Song vermitteln sollen ,müssen lippensynchron zum Masterton sein , da ist Feinarbeit angesagt: Ausnahme Slowmotion Effekt der Einstellung
Hilfreich in Deinem Falle könnte auch sein ,wenn Du bei den Einstellungen der Großaunahmen der Musiker , der Instrumente, oder alles was synchron sein muss auch den Ton ( z.b.Musikstück) drauf hast.
Wenn Du dann diese Einstellung ( den Ton) auf mit dem Ton des Masters( Musikstück) so anlegst, dass es nicht hallt bist Du auch bildmäßig schon nah dran..der Rest ist Feinarbeit
Du könntest auch die Künstler mal woanders separat aufnehmen( beim Stimmen mit Instrument, beim Nachdenken ,proben , privat etc. Postproduktion) a la Videoclip und reinschneiden.
Ich würde Deine Produktion/ Konzert auch nicht durchlaufen lassen , sondern nur die besten Stücke wählen und unterschneiden mit Interviews der Musiker / Porträts der Künstler s.o. etc. die dem Stil der Musik angepasst sein sollten. Auch den Regisseur kann man mal zu Wort kommen lassen...
In Deinem Falle - Musical- wo auch noch gespielte Handlung vorhanden ist ,ist das dramaturgisch genauestens zu durchdenken und ggf. sogar nicht machbar .
Dann musst Du Dich folgendes fragen :
Was will der Kunde ? - maßgebend bei Profis
Was willst Du ? -für den Hobbybereich -ist doch viel schöner ...!
Bei einem Feature über das Musical würde ich einzelne Szenen fertig schneiden und danach ggf. Interviews etc einschneiden und ggf nicht so interessante Passagen( sogenannte Handlungslängen) OFF-Ton -mäßig kurz zusammenfassend erzählen lassen.Wo es passt kannst Du auch Stehbilder integrieren ..z. B. als Fotosession z. B. mit Auslöseklicks
Wenn eine
1:1 Auführung Dein Ziel ist, dann musst Du schon
alle Einstellungen zum Master synchronisieren ...per Hand s. o. ..viel Spaß dabei ... siehe Hinweis am Schluss !
Ein
Videoclip bzw. ein Feature über das Konzert/ Musical muss sich nicht genau and den zeitlichen Ablauf des Konzerts halten . Bei einem Musical würde ich aber Szenen montieren s. u.damit die Handlung verstanden wird .
Du kannst dann die
Filmzeit kreieren.
Das Ganze wirkt auch viel spannender als eine einfache 1:1 Reportage , die in Deinem Fall wegen der vielen Einstellungen mit der 2. Kamera schwierig bei der Montage werden könnte
Um mal weg von den "Schnipseln" und zu klareren Begrifflichkeiten zu kommen zur Info :
Einstellung ist die kleinste filmische Einheit ......in Deinem Fall "1 Schnipsel"
Sequenz besteht aus mehren Einstellungen.........Mastertotale und mehrere Schnipsel z. B im Refrain
Szene besteht meist aus mehreren Sequenzen ,stellt meist eine "abgeschlossene Handlung" dar..........mehrere Sequenzen mit "Schnipseln" , Refrain = Sequenz, Solo = Sequenz, Chorus = Sequenz Szene =gesamtes Musikstück
Beim nächsten Mal solltest Du eine Klappe schlagen parallel vor beiden Kameras und dann
beide Kameras pro Titel/ oder gesamtes Konzert durchlaufen lassen ( was bei der D 5 schwierig sein dürfte), auch wenn zwischndurch mal Schrott auf der 2. Kamera ist . Immer mal aufs Publikum gehen auf Zwischenschnitte konzentrieren mit 2. Kamera ,dann hast Du zumindest am Anfang einen Syncpunkt. Dort legst Du beide Videos im Schnittprogramm dann synchron an. Die Einstellungen die Du nicht brauchst ,zwischendrin , kannst Du rausschmeissen , aber vorher das 2.Video zum Master zeitlich fixieren.
Beim nächsten Mal würde ich mir an Deiner Stelle für solche Zwecke eine richtige 2. Videokamera leihen ,die das gleiche System der 1. Kamera hat, Klappe schlagen und Bänder in der Pause wechseln , erneut Klappe schlagen usw.
Gute Video- Schnittprogramme, die man auch als ambitionierter Amateur sowieso braucht, bieten Mehrkameraschnitt in der Postproduktion von 2 oder mehr gleichzeitig laufenden Spuren an.
Du siehst dann quasi auf 2 oder mehr "Vorschaufenstern" gleichzeitig die Bilder laufen und setzt Deine Schnitte grob oder sogar fein im "On" ..je nach Übung
Profis machen das ,wie K. Stange schon erwähnt hat , mit verkoppletem Timecode ,indem man alle Kameras vorher mit einer Masterclock stellt.
Den Ton holt man sich meistens direkt vom Mixer (Ausgang Mischpult Halle) und kann Publikumspfiffe - Schreie- Begeisterungsbekundungen , Beifall separat druntermischen.
Es kann auch eine Saaltonaufnahme genommen werden wenn die Mikros ordentlich plaziert und ausgesteuert wurden
PS
Sorry Siedend heiß fällt mir leider erst am Schluss auf HV 20 50i 25 P ( oder hast Du eine HV20 NTSC Version wie ich 30 P 60 i) Canon 5D Mark 2 30 P so manches Schnittprogramm bekommt da Probleme und auch später kanns mit 30 P Probleme geben bei Pal DVD Erstellung, bzw. Blu Ray. Auch wird das Anlegen von 30 P Bilder auf 25 P Masterton Syncprobleme geben..schreib mal Deine Erfahrung , da im Profibereich diese Konstellationen so gut wie nicht vorkommen