RLausi hat geschrieben:
Andere Verständnisfrage: "Klang" ist ja auch (besonders?) vom Wiedergabe-Equipment und den räumlichen (akustischen) Bedingungen abhängig.
Justiert ihr da in Wings die plugin-Effekteinstellungen mit angeschlossenen Audio-(Ziel)-Equipment (des geplanten Vortrags), um die Effektergebnisse beurteilen zu können? Oder ist eine Evaluierung via Kopfhörer "ausreichend/empfehlenswert"?
Sorry, das Thema habe ich erst jetzt gesehen.
"Klang" ist ein sehr dehnbarer Begriff und gerade in der HiFi-Szene wird da manchmal doch.... nicht immer verständlich diskutiert, um es vorsichtig zu formulieren.
Schlechte Nachricht: es gibt keine neutralen LS, auch die vielgerühmten "Studiomonitore" sind nicht neutral, sonst gäbe es auch nicht so viele, die auch noch unterschiedlich klingen. Sowohl Hifi- als auch Studio-Lautsprecher arbeiten nach den gleichen Prinzipien und kämpfen mit den gleichen Problemen. Das fängt bei Gehäuseresonanzen an und endet bei der Abtstrahlcharakteristik. Wer glaubt, dass die Bezeichnung "Studiomonitor" ein Qualitätssiegel an sich ist, kann sich ja mal die berühmt-berüchtigte Yamaha NS-Baureihe anhören. Und trotzdem ist diese Baureihe in fast allen Studios vorhanden, schlicht und ergreifend, weil sie fast jeder Tontechniker im Klang kennt.
Der Vorteil von (Studio)Monitoren ist häufig ihr robuster Aufbau einschl. der Steckverbinder, der auch mal einen "Transportbuff" locker wegsteckt und im Falle der Aktiv-Technik ein schlanker Gerätepark, da eine ext. Endstufe wegfällt. Da die Tonprofis weniger Augenmerk auf edle Gehäusedesigns legen, haben "Studio"-Speaker oftmals ein günstigeres Preis-Leistungsverhältnis, als ihre Verwandten aus der HiFi-Ecke.
Oftmals wird für die Aktiv-Technik geschwärmt, weil mit ihr auch besondere Raumanpassungen möglich sind. Das ist aber so nicht richtig, weil diese Technik auch außerhalb des Lautsprechers vorhanden sein kann, nur ein Beispiel von vielen
http://dynacord.de/de/products/7/6/34/233_dsp600.html
Womit sollte also abgemischt werden?
In erster Linie müssen der Abeitsplatz, die dortige Akustik und der Speaker eine Einheit bilden und man muss sich an den Klang dieser Umgebung gewöhnen. Lautsprecher-Aufstellung-Akustik sind und bleiben die alles entscheidenden Faktoren. Dann kann es sein, dass für verschiedene Aufgaben verschiedene Systeme eingesetzt werden. Es bietet sich die Kombination aus Kopfhörer und Speaker an. Mit Kopfhörer können feinste Details besser erkannt werden, wie z. B. kleine "Schnittknackser", mit dem Speaker kann z. B. die räumliche Abbildung der Aufnahme besser kontrolliert werden.
Es gibt Raumkorrektur-PlugIns wie z. B.
http://www.freewebsite-service.com/cics ... eichen.php
Ob und wie die sich aber in Wings einbinden lassen...????? Da habe ich absolut keine Ahnung. Natürlich gibt's auch externe DSP-Geräte, eines ist weiter oben schon aufgeführt.
Ich mache alle Tonarbeiten in Wavelab, Wings bekommt nur "Fertigprodukte". Allerhöchstens finden noch ganz zarte Korrekturen im Pegel statt.
Eine ganz andere Frage ist die Wiedergabe vor dem Publikum. Kleiner Raum oder großer Raum evtl. sogar Halle?
Während man in kleinen Räumen mit zwei Speakern durchaus gute Ergebnisse erzielen kann, wird's in großen (oder sehr langen) Räumen schwieriger. Hat man nur ein Speakerpärchen vorne, besteht die Gefahr, dass es vorne viel zu laut ist, hinten kommt fast nichts an. Beschäftigt man sich dann schon mit Line-Arrays oder mit mehreren Speakern, die über Delay (Zeitversatz) gesteuert werden?
Aber selbst wenn wir im sehr kleinen Hörumfeld bleiben, ist die Raumakustik der nächste Punkt. Ein leerer Raum ohne Zuhörer hat eine andere Akustik als ein voller Raum. Hier ist also auch viel Erfahrung gefragt, wie beim Soundcheck eine evtl. digitale Raumkorrektur eingesetzt werden muss.
Du siehst, schon allein aus diesen Gründen ist eine Abmsichung für eine bestimmte "Zielanlage" nicht wirklich sinnvoll. Darum mache deine Tonarbeit so gut wie möglich, der Rest muss dann evtl. vor Ort mittels DSP (DigitalerSoundProzessor) oder mittels raumakustischer Maßnahmen geregelt werden.
Kleiner Tipp für die Lautsprecherauswahl am Arbeitsplatz: Wenn es denn Studiotechnik sein soll, dann schaue bei Genelec, ADAM und Neumann. Alle drei haben weltweit einen exzellenten Ruf und bieten schon für verhältnismäßig kleines Budget einen fantastischen Gegenwert.
https://www.neumann.com/?id=monitors&lang=de
http://www.genelec.de/
http://www.adam-audio.com/
Insgesamt ist Tonbearbeitung und -wiedergabe ein riesiges und kein leichtes Feld.