mopperle hat geschrieben: ↑10. Jan 2021, 11:36
bin ich dem Rat der Experten gefolgt, welche empfehlen ein Format zu nehmen, was am wenigsten Verluste hat und das ist wav oder pcm. Und nachdem Speicher billig ist, spielt die Größe der Dateien für mich keine Rolle.
Kurz zur Erläuterung.
PCM ist kein Dateiformat (wie z. B. MP3, Flac odedr WAV). PCM ist die Abkürzung für Puls Code Modulation, steht für ein zeit- und wertkontinuierliches Digitalformat und ist im Prinzip das Standardverfahren für die "Art" des Datensignals. Im Prinzip sind die allermeisten Dateiformate im PCM-Verfahren. Auch im Studiobereich wird zu 99,9% alles im PCM-Verfahren erstellt.
Das "Gegenstück" ist das sog. DSD-Verfahren, was z. B. durch die SACD bekannt wurde.
Wichtig ist diese Unterscheidung bei der Wahl eines Digitalwandlers (egal, ob intern oder extern). Der Wandler muss nämlich im Falle von DSD-Formate diese Signale auch verstehen.
Was ist wann sinnvoll?
DSD können wir gleich außen vor lassen, da es so gut wie keine "Bearbeitungssoftware" dafür gibt, was auch der Grund dafür ist, dass es als Studioformat nahezu bedeutungslos ist.
Wenn also ein Audio-Datensignal, dann nur das PCM-Verfahren.
Es bietet sich an, auf die sogenannten Roh-Formate im wav-Format zuzugreifen, wenn das Audiosignal in irgendeiner Form bearbeitet werden soll. Im Idealfall sollte auf HighRes-Material zurückgegriffen werden. Insbesondere sollte hier auf eine höhere Bit-Tiefe geachtet werden.
Die CD hat 16 Bit/44.1 Khz. Entscheidend ist nach landläufiger Meinung hier die Bit-Tiefe, die 24 oder sogar 32 Bit betragen sollte. Weil mit jedem Arbeitsschritt (Pegelbearbeitung, EQ, Effekte...) Rundungsfehler in der Berechnung entstehen und dadurch der Rauschpegel steigt, sollte die "Rechentiefe" möglichst hoch sein, um diese Fehler so klein wie möglich zu halten.
Nach der Bearbeitung kann dann die endgültige Ton-Fassung als 16 Bit/44.1 kHz (oder 48 kHz) konvertiert werden, was eine grenzenlose Kompatibilität ergibt.
Soweit die Theorie in extremer Kurzassung.
Ob das alles am Ende in einer Multivisionshow klanglich entscheidend ist, lasse ich mal offen. Es bringt nämlich nichts, sich über solche Fragen den Schädel zu machen, wenn am Ende 300-Euro-PA-Boxen angeschlossen werden und in einem halligen Vortragsraum präsentiert wird.
Kurzer Ausflug
Wir haben einmal über ein weltklasse HighEnd-System sehr gute MP3 vs. Flac vs. WAV verglichen. Die Ernüchterung war bei den Beteiligten groß.
Wichtig bei MP3 ist der Pegel. Bei der Umwandlung vom Roh-Format (z. B. wav) in mp3 wird in aller Regel (systembedingt) bei der Konvertierung der Pegel angehoben. Je nach Komprimierung und Signalzusammensetzung kann das durchaus 3 dB sein. Hat man also im Rohformat bereits bis 0 dB ausgesteuert, wird es sehr häufig passieren, dass dann die MP3 "übersteuert" ist. Da im Digitalbereich aber eine Übersteuerung nicht möglich ist, entstehen sogenannte 0dBFS-Ketten, die sich durch Verzerrungen bemerkbar machen. Wenn also MP3 sch...e klingt, liegt es sehr oft daran, dass der "Ursprung" zu laut war.
Und hier kommen zusätzlich die Aufnahmen des sog. "Loudness War" ins Spiel. Selbst die Studio-Rohformate (sogar in Hochbit-Formaten) sind oftmals gnadenlos "übersteuert" und erzeugen dort schon wie entfesset Verzerrungen. Wenn dann MP3 nochmals einen "raufschlägt" ist der Klangmüll nicht mehr aufzuhalten.